Nachhaltigkeit beim Gleitschleifen
Austauschprogramm hält die Anlagen über viele Jahre fit für die effiziente Oberflächenbehandlung.
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Haan, den 28. Oktober 2019 Im September hat Walther Trowal eine neue Halle für das Auskleiden neuer und gebrauchter Arbeitsbehälter seiner Gleitschleif-Anlagen in Betrieb genommen. Damit verdoppelt das Unternehmen die Kapazität für das Generalüberholen der Arbeitsbehälter und sichert so die hohe Verfügbarkeit der Anlagen bei seinen Kunden.
Es liegt in der Natur des Gleitschleifens, dass Material von Werkstücken abgetragen wird. Doch je effektiver der Schleifvorgang ist, umso mehr werden auch die Wände der Arbeitsbehälter beansprucht, in denen sich die Teile und die Schleifkörper bewegen.
Deshalb bietet Walther Trowal seit langer Zeit ein Austauschprogramm, in dessen Rahmen die Arbeitsbehälter aufgearbeitet werden. Es beschränkt sich nicht auf das Beschichten der Wände der Arbeitsbehälter, sondern umfasst die vollständige Inspektion aller Komponenten und gegebenenfalls das Schweißen der Stahlkonstruktion und das Austauschen verschlissener Bauteile mit Original-Ersatzteilen. So sind die Kunden sicher, dass ihre Gleitschleifanlage nach der Überholung in allen Funktionen wieder zuverlässig arbeitet.
In der neuen Halle am Firmensitz in Haan erweitern neue Öfen die Gießkapazität auf mehr als 15 Behälter pro Woche. Ein neues digitales Produktions-Leitsystem verkürzt die Prozesszeiten – und somit die Lieferzeiten – deutlich. Dazu trägt auch bei, dass die Gießformen für alle Maschinentypen und Baugrößen sofort verfügbar sind.
Für Klaus Peter Dose, den Service Manager bei Walther Trowal, beschränkt sich das Überarbeiten nicht allein auf das Auskleiden der Arbeitsbehälter: „Im Rahmen unseres Austauschprogramms ersetzen wir bei Bedarf auch verschlissene Komponenten. Die Behälter sind in einem beständigen Kreislauf und müssen nicht verschrottet werden – ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit in der Industrie.“
Die Technik im Detail: Das Austauschprogramm
Wenn die Behälter zur Generalüberholung zu Walther Trowal zurückkommen, wird nicht nur die Innenwand des Behälters neu beschichtet: Der Kunde erhält einen neuwertigen Behälter mit neuer Auskleidung und Original-Einbauteilen.
Walther Trowal ist der einzige Hersteller von Gleitschleifanlagen, der eine integrierte Verschleißanzeige bietet. Dabei nutzt das Unternehmen eine Methode, die jeder von den Reifen seines Autos kennt: In die Auskleidung sind PU-Kegel eingegossen, die sich farblich deutlich vom sie umgebenden Material unterscheiden. Werden sie sichtbar, weiß der Anwender, wann eine Überarbeitung fällig wird. Anhand des Durchmessers kann er sofort abschätzen, wie viel Zeit bis zum Austausch des Behälters bleibt, und die Bestellung eines Austauschbehälters auslösen.
Walther Trowal liefert dann rechtzeitig zum geplanten Termin einen generalüberholten Behälter. In der Regel gehen die Gleitschleif-Anlagen nach ein bis zwei Tagen wieder in Betrieb.
Im Werk in Haan wird jeder eintreffende Arbeitsbehälter einer umfassenden Überprüfung unterzogen, die neben dem Zustand der Auskleidung auch die Stabilität des Stahlbaus, alle Einbauteile und wenn gewünscht auch den Antrieb umfasst.
Zu Beginn des Prozesses wird die alte Auskleidung thermisch entfernt, anschließend wird der Behälter gesandstrahlt und dann mit Rissspray geprüft; gegebenenfalls wird nachgeschweißt. Für das Schweißen hat Walther Trowal spezielle Verfahren entwickelt, die sicherstellen, dass sich der Arbeitsbehälter nicht verzieht. Der Hintergrund: Die Unwuchtmotoren bringen sehr hohe Kräfte in den Arbeitsbehälter ein und müssen dementsprechend sorgfältig befestigt werden. Schon geringe Unplanheiten der Flansche, die beim Schweißen ungewollt durch zu hohen Wärmeeintrag entstehen, könnten zum Verformen führen und somit zum Versagen der Befestigung führen.
Anschließend wird das Innere des Behälters neu beschichtet. Walther Trowal ist der einer der wenigen Hersteller von Gleitschleifanlagen, der die Komponenten des Polyurethans selber mischt und die Eigenschaften der Beschichtung mit Additiven gezielt steuert. Den Anforderungen des jeweiligen Gleitschleif-Prozesses entsprechend stellt Walther Trowal verschiedene Polyurethane mit einer Härte zwischen 45 und 92 Shore A her. Ein willkommener Nebeneffekt ist dabei die lückenlose Rückverfolgbarkeit aller verwendeten Werkstoffe.
Bei der Auswahl des Polyurethans hat sich Walther Trowal schon sehr früh seiner Verantwortung für Umwelt und Arbeitssicherheit gestellt: Bereits seit 2012 – lange Zeit, bevor ein entsprechender Passus im Gesetzestext verankert wurde – verwendet Walther Trowal ausschließlich quecksilberfreies Polyurethan. So haben die Kunden, die am Austauschprogramm teilnehmen, schon ab 2012 Behälter mit der quecksilberfreien Auskleidung erhalten.
Bevor der neuwertige Behälter das Werk verlässt, werden auch verschlissene Ein- und Anbauteile ausgetauscht oder erneuert, anschließend wird die gesamte Maschine auf einwandfreie Funktion überprüft. Das Ergebnis: ein Arbeitsbehälter, der in allen Eigenschaften einem neuen entspricht.
Christoph, Cruse, der Gesamtverkaufsleiter bei Walther Trowal sieht sich in der Verantwortung für die Funktion der Maschinen: „Am Ende des Tages muss die ganze Maschine in allen Funktionen wieder arbeiten wie eine neue. Und die gesetzlichen Bestimmungen muss sie auch erfüllen. Beim Aufarbeiten geht es bei Weitem nicht nur um das Beschichten. Wenn wir sehen, dass eine Klappe verschlissen ist, ersetzen wir sie. Natürlich verwenden wir nur Original-Ersatzteile. Da die Behälter dann neuwertig sind, übernehmen wir nach dem Austausch für ein Jahr die Gewährleistung für den kompletten Arbeitsbehälter.“
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Abbildungen
Abb. 1: Beim Gleitschleifen unterliegt die Auskleidung des Arbeitsbehälters naturgemäß beträchtlichem Verschleiß. Dateiname: WT_Entgraten_Fliehkraftanlage_RetII.jpg |
Abb. 2: Im neuen Service-Zentrum sind die Gießformen für alle Maschinentypen und Baugrößen sofort verfügbar. Dateiname: WT-AT 02.jpg |
Abb. 3a: Ein neu ausgekleideter Arbeitsbehälter vor dem Lackieren Dateiname: |
Abb. 3b: Ein neu ausgekleideter Arbeitsbehälter vor dem Lackieren Dateiname: |
Abb. 4: Die Dicke der neuen Auskleidung wird geprüft und dokumentiert. Dateiname: |
Abb. 5: Am Ende des Prozesses werden auch die Spaltmaße geprüft. Dateiname: |
Abb. 6: Nach dem Lackieren sind die Arbeitsbehälter von neuen kaum zu unterscheiden. Dateiname: |
Abb. 7: Generalüberholte Arbeitsbehälter in der Endmontage. Dateiname: |
Abb. 8: Endmontage eines neu ausgekleideten Behälters. Dateiname: |
Abb. 9: Ein neu ausgekleideter und lackierter Behälter unmittelbar vor dem Versand an den Anwender. Dateiname: |
Bildrechte: Werksfotos Walther Trowal
Über Walther Trowal
Walther Trowal konzipiert, produziert und vertreibt seit über 85 Jahren modularisierte und individuelle Lösungen für vielfältige Herausforderungen der Oberflächentechnik. Mit mehr als 12.000 installierten Maschinen zählt der Erfinder der Gleitschleif-Technik bei der Oberflächenbehandlung zu den weltweit führenden Unternehmen.
Ausgehend von der Gleitschleiftechnik hat Walther Trowal die Angebotspalette kontinuierlich erweitert. Hieraus entstand ein breites Spektrum von Anlagen und Dienstleistungen für das Vergüten von Oberflächen, das Gleitschleifen, das Reinigen, Strahlen und Trocknen von Werkstücken sowie das Beschichten von Kleinteilen.
Walther Trowal realisiert vollständige Systemlösungen: Durch Automatisierung und Verkettung unterschiedlicher Module passt Walther Trowal die Verfahrenstechnik optimal an die kundenspezifischen Anforderungen an. Dazu zählen auch Peripherieeinrichtungen wie die Prozesswassertechnik. Umfangreiche Serviceleistungen wie die Musterbearbeitung oder der weltweite Reparatur- und Wartungsservice runden das Programm ab.
Walther Trowal beliefert Kunden in unterschiedlichsten Branchen weltweit, so beispielsweise in der Automobil- und Flugzeugindustrie, der Medizintechnik und der Windenergieindustrie.
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Press Release
Surface finishing
Sustainable mass finishing operations
Exchange program ensures that mass finishing equipment is running well over many years
Haan, Germany, October 28, 2019: In September Walther Trowal commissioned a new facility for placing wear linings into new and used work bowls, which are essential components of the company’s mass finishing machinery. With this significant step Walther Trowal practically doubled its capacity for overhauling the work bowls and, thus, guarantees fast turnaround times and high equipment availability for its customers.
Central function of any mass finishing operation is the removal of a small amount of material from the work pieces being processed. However, the downside of this process is that the inside of the work bowl, in which the mix of media and work pieces is moving, is also exposed to a certain amount of wear, especially in case of aggressive grinding operations.
That’s why, for many years, Walther Trowal has been offering a service for the complete refurbishment of worn work bowls. The service not only includes the placement of new wear linings into the work bowls but also a complete inspection of all equipment components and, if necessary, repair welding of the steel fabrications as well as the replacement of worn items with original spare parts. This way the customers can be absolutely sure that after the refurbishment work their mass finishing system is running again as if it was brand new.
The new facility at the company location in Haan was equipped with additional curing ovens allowing the relining of more than 15 work bowls per week. With the installation of a new digital manufacturing control system pass-through times could be significantly reduced resulting in much faster deliveries. Of course, the fact that all casting molds for the various machine types and sizes are in stock and, therefore, immediately available, also helps expediting turnaround times.
Klaus Peter Dose, service manager at Walther Trowal, explains that the refurbishment work is not limited to new wear linings: “If necessary, within the scope of our exchange program we also replace worn machine components. In regular intervals the work bowls are passing through a recycling phase and, therefore, do not have to be scrapped - a prime example for resource saving sustainability in our industry.”
The details of the exchange program
Whenever Walther Trowal receives a work bowl for refurbishment, the job is not just limited to relines: Actually, the customer receives a work bowl that is as good as new with not only a new wear lining but also new equipment components.
Walther Trowal is the only supplier of mass finishing equipment who offers a system signaling the wear rate of a lining. Towards this goal the company is using a method that everybody knows from automobile tires: The lining contains polyurethane cones in a color that is significantly different from the color of the surrounding lining material. Once these cones become visible, the user knows that a refurbishment will soon be required. And the diameter of the visible PU cone provides a good indication of the time frame, within which the bowl must be refurbished. This allows placing a purchase order for an exchange bowl and its on-site delivery without any interruption of the manufacturing operation.
Once a work bowl refurbished by Walther Trowal has been delivered to the customer, the respective mass finishing machine will be up and running again within one or two working days.
Each work bowl received at the Haan facility undergoes a comprehensive inspection that not only covers the wear lining but also the structural integrity of the steel fabrication, all built-in components and, upon customer request, also the drive mechanism.
The refurbishment process starts with the thermal removal of the existing wear lining. Then the work bowl is shot blasted, checked for cracks in the steel fabrication and, if required, repair-welded. For the welding operation Walther Trowal has developed special systems that ensure that the work bowl is not warped. This is extremely important: The vibratory motors mounted to the work bowl generate a high amount of torque that must be absorbed by the steel fabrication. For this reason the motors must be carefully mounted. Even tiny surface irregularities of the mounting flanges, caused by the heat of the welding operation, can cause a catastrophic failure of the vibratory motor mount.
Subsequently, the work bowl is relined. Walther Trowal is one of the few suppliers in the industry who is mixing the polyurethane components in-house and, therefore, can precisely control the wear characteristics of a specific lining with certain additives. Depending on the technical requirements of a given mass finishing process Walther Trowal can process different polyurethane types within a hardness range from 45 to 92 shore A. Of course, a sophisticated documentation system allows tracing every lining material used in any given work bowl.
When it comes to the selection of polyurethane types for work bowl relines, Walther Trowal has always chosen eco-friendly materials with a special focus on work place safety. Since 2012 - long before it became a legal requirement - Walther Trowal has been using mercury-free polyurethane. This means that customers taking advantage of the exchange bowl program, have received work bowls lined with mercury-free polyurethane already since 2012.
Before a refurbished work bowl is dispatched to a customer, worn accessories and components are replaced or repaired. In a last step the machine undergoes a rigorous test to ensure that it is running without any flaws. The overall result: A refurbished product with the characteristics of a new work bowl.
Christoph Cruse, general sales manager at Walther Trowal Walther, considers himself personally responsible for the trouble-free function of the machines: “In the end all functions of the refurbished machine must be working, as if it was brand new. In addition, it must comply with all legal requirements. The refurbishment is not just limited to relines. When we find that a separation flap is worn, we will replace it. Naturally, we only use original spare parts. Since the exchange work bowls are no longer new, after the exchange we provide a one year warranty for the complete work bowl.”
Photos
Photo 1: During the mass finishing process the lining of the work bowl is subject to considerable wear. File name: WT_Entgraten_Fliehkraftanlage_RetII.jpg |
Photo 2: In the new service center all casting molds for the different machine types and sizes are in stock and, therefore, immediately available. File name: WT-AT 02.jpg |
Abb. 3a: A relined work bowl prior to painting. File name: 20080709WT_265.jpg |
Photo 3b: A relined work bowl prior to painting. File name: 20080709WT_256.jpg |
Photo 4: The thickness of the new wear lining is measured and documented. File name: WT-AT 05.jpg |
Photo 5: At the end of the lining operation the gaps between moving parts are also checked. File name: WT-AT 12.jpg |
Photo 6: After painting the refurbished work bowls look as good as new. File name: WT-AT 09.jpg |
Photo 7: Refurbished work bowls in the final assembly stage. File name: WT-Rundvibratoren Montage _1.jpg |
Photo 8: Final assembly of a newly lined work bowl. File name: WT-AT 11.jpg |
Photo 9: A newly lined and painted work bowl ready for dispatch to the customer. File name: WT-AT 14.jpg |
Copyright photos: Company photos Walther Trowal
About Walther Trowal
For 85 years Walther Trowal has been a pioneer and market leader in various surface treatment technologies. The company offers modular and custom engineered solutions for a wide range of surface treatment problems. With more than 12,000 machines installed at customer locations the inventor of the vibratory finishing technology is a global leader in the field of surface treatment.
Initially only making vibratory finishing equipment, over the years Walther Trowal has continuously broadened its product range and today offers a wide portfolio of equipment and services for improving all kinds of surfaces, e.g. mass finishing, part cleaning, shot blasting and drying of a wide spectrum of work pieces, last but not least, the coating of mass produced small parts.
Walther Trowal offers not only various types of equipment but complete surface treatment systems: By linking the various equipment modules and automating the complete process, we are able to precisely adapt our process technologies to the technical requirements of our customers. This also includes various types of peripheral equipment and process water cleaning and recycling systems. Of course, we also offer comprehensive pre- and after-sale service like sample processing in one of our demonstration labs and global repair and maintenance service.
Walther Trowal serves many customers in many industries around the world. For example, in the automotive and aerospace industry, medical engineering and wind power generation.